Woher kommt die Technik?

Neben der bei uns verbreiteten, so genannten „mediterranen“ Technik, bei der die Sehne mit Zeige/Mittel/Ringfinger gespannt wird, gibt es noch die auch heute noch in Asien gebräuchliche Methode, den Bogen mit dem Daumen zu spannen. Dieser Technik bedienten sich vor allem die zahlreichen antiken Reitervölker wie Mongolen, Tartaren und Hunnen. Aber auch bei Türken und Ungarn war und ist der Daumenauszug weit verbreitet und heute noch üblich.

Welche Vorteile hat die Daumentechnik?

• Weniger starke Druckeinwirkung auf die Finger durch die Sehne zwischen den Fingern. Gerade bei kurzen Bögen mit langem Auszug der Sehnenwinkel und bei der mediterranen Technik bringt das Erleichterung.

• Ermöglicht ein rasches Nachladen bei gleichzeitig geringerem Verletzungsrisiko. Der Pfeil muss nicht zwischen Sehne und Bogenarm durchgesteckt werden - somit sticht die Pfeilspitze weder in die Hand, noch in den Bogen, wie es bei der mediterranen Technik immer wieder vorkommt.

• Mehr Auszugslänge mit dem selben Aufwand – ca. 1-2 Zoll mehr im Vergleich zur mediterranen Technik.

• Eine Vielzahl an Pfeilen möglich. Der Spinewert des Pfeiles muss bei der Daumentechnik nicht perfekt auf den Bogen angepasst sein. Ein großer Vorteil der Bogenschützen in der antiken Schlacht, da diese, die verschossenen Pfeile einfach vom Boden aufsammeln und wieder verschießen konnten.

• Stabilere Fixierung des Pfeiles, durch anderes Anlegen und halten. Das erleichtert Anlegen und Abschiessen.

• Es macht einfach Spass – der wichtigste Grund überhaupt, warum mit Daumentechnik- und Ring geschossen wird.

Natürlich spricht nichts dagegen, in Ermangelung eines Pferdes, zu Fuß mit der Daumentechnik zu schießen. So haben sich mittlerweile auch hierzulande schon zahlreiche Anhänger gefunden, die diese Art des Schießens – oder richtiger gesagt – des Lösens, praktizieren. Dennoch erntet man immer noch verwunderte Blicke wenn man mit einem kurzen Reflexbogen zum Bogenschießen erscheint.